Peenemünde - Geschichte, Sehenswertes und Unterkünfte

Peenemünde ist die nördlichste Gemeinde der Insel Usedom. Sie befindet sich nordwestlich des Seebades Karlshagen und am Übergang des Peenestroms in die Ostsee. Es ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Zu erreichen ist der Ort mit dem Auto über die B111 und die L 264, mit dem Zug von Zinnowitz aus oder auch zu Fuß bzw. per Rad mit der Fahrrad- und Personenfähre direkt vom Festland. Auch wenn der Ort nicht unbedingt zu den schönsten auf Usedom gehört, bietet er doch durch seine verschiedenen Museen und Ausstellungen ein hohes Potenzial für alle Wissbegierigen. Er ist ganz sicher einer der interessantesten Orte auf der Insel.

Peenemünde bietet neben den vielen Sehenswürdigkeiten aber auch einen schönen Sandstrand, der Badelustige einlädt und Wassersportlern ein großes Revier bereitstellt. Vom Hafen aus werden Boddenrundfahrten und Ausflugsfahrten auf dem Peenestrom angeboten. Verschiedene Veranstaltungen und Feste finden das ganze Jahr über statt und Naturliebhaber finden an der Nordspitze Usedoms eine intakte abwechslungsreiche Fauna und Flora. Somit bietet die Vielseitigkeit der Insel jedem Urlaubsgast die Möglichkeit, seinen Interessen nachzugehen.

Sehenswürdigkeiten

In Peenemünde sind einige Museen sowie Geschichts- und Kulturdenkmale zu finden. Große Flächen um Karlshagen und Peenemünde sind eine Denkmallandschaft, die beispielhaft ausgeschildert und mit Info-Tafeln versehen ist. Ausgenommen sind ausgeschilderte Sperrgebiete, wo noch Munitionsreste der ehemaligen mitlitärischen Einrichtungen zu finden sind.

Historisch-Technisches Museum

  • vor und während des Zweiten Weltkrieges war es die Heeresversuchsanstalt der Wehrmacht
  • zwischen 1936 und 1945 eines der modernsten Technologiezentren der Welt
  • 1942 gelang von hier aus der weltweit erste Start einer Rakete ins All
  • Flugkörper mit revolutionärer Technik wurden getestet mit dem Ziel, militärische Überlegenheit zu schaffen
  • massiven Einsatz von Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen, um die Massenproduktion der Rakete zu ermöglichen
  • tausende Menschen verloren ihr Leben beim Beschuss belgischer, englischer und französischer Städte mit der angeblichen "Wunderwaffe"
  • heute größtes technisches Denkmal von Mecklenburg-Vorpommern
  • im Außengelände sind die Flügelbombe V1 und die Rakete V2 zu sehen
  • Internetseite: www.peenemuende.de

Phänomenta

  • interaktive Ausstellung zum Mitmachen und Ausprobieren
  • Alltagsphänomene der Physik werden spielerisch nahegebracht
  • es gibt zu jedem Versuch Informationstafeln, wie man den Versuch durchführen soll
  • z. B. ist es möglich, mit Hilfe der Hebelwirkung einen 700 kg schweren Trabant mit einer Hand anzuheben
  • auch optische Täuschungen sind zu erleben
  • gut besuchtes Ausflugsziel für Usedom-Touristen
  • Internetseite: www.phaenomenta-peenemuende.de

Maritim Museum Peenemünde (im Haupthafen)

  • hier liegt das ausgediente, dieselgetriebene U-Boot U-461
  • das letzte erhaltene U-Boot der Juliett-Klasse
  • es gehörte zur Baltischen Flotte (Rotbannerflotte)
  • zu sehen sind die Radar- und Sonaranlage, die Torpedoräume, der Maschinenraum, die Kombüse und die Mannschaftsunterkünfte
  • ca. 10 min. zu Fuß vom Historisch-Technischen Museum entfernt liegt seit dem Jahre 1998
  • Internetseite: www.u-461.de

Gustav-Adolf-Gedächtniskapelle

  • sie befindet sich in der Nähe des Freilichtmuseums
  • wurde 1943 zerstört, Wiederaufbau im Jahre 1993
  • im Innern wird eine Ausstellung gezeigt

Gedenkstein (von 1930)

  • zum 300. Jahrestag der Landung der Schweden unter König Gustav II. Adolf
  • Besetzung Usedoms und fast der gesamten Odermündung
  • hat entscheidend den 30-jährigen Krieg beeinflusst

Findlingsdenkmal

  • wird auch als „Stein des Anstoßes“ bezeichnet
  • mit einer Bronzetafel zum Gedenken an die Opfer der Zwangsarbeit in der Heeresversuchsanstalt der Wehrmacht

Spielzeugmuseum

  • gezeigt werden Spielsachen aus 300 Jahrhunderten
  • beinhaltet eine breite und reichhaltige Palette von dem, was nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt
  • die Ausstellung zeigt, wie die verschiedenen Ideologien bereits in den Kinderzimmern geprägt wurden
  • es ist ein Museum für alle Generationen
  • Internetseite: www.usedom-spielzeugmuseum.de

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1282 von Herzog Bogislaw IV, der den Ort der Stadt Wolgast schenkte. Belegt ist aber, dass die Küstengegend um Peenemünde von den Wikingern schon vor 1000 Jahren besucht wurde. In den Jahren 1905 bis 1908 wurden im Forst am Peenemünder Haken Wikingerschmuck gefunden. Auch 1938 wurde in der Peene Schmuck ausgebaggert. Die gefundenen Ringe werden als dänische Goldschmiedearbeiten aus dem 10. Jahrhundert angesehen. 1630, während des Dreißigjährigen Krieges, landete der schwedische König Gustav II. Adolf mit 15.000 Mann bei Peenemünde und besetzte nach der Eroberung Usedoms auch das gesamte Oder-Mündungsgebiet. Durch sein Eingreifen in die Kriegswirren hat er entscheidend Einfluss auf den Verlauf des Krieges genommen. Im Jahr 1648 wurde der Westfälische Friede geschlossen und Vorpommern wurde schwedisch. Am 21./22. August 1715 eroberte während des Großen Nordischen Krieges der preußische General Georg Abraham von Arnim den Ort. Aber erst im Jahr 1720 nach dem Frieden von Stockholm wurde der Ort preußisch und zählte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin.

1936 erwarb die Wehrmacht den gesamten Insel-Norden von Karlshagen bis zum Peenemünder Haken. Die Bevölkerung musste die Orte verlassen und die Heeresversuchsanstalt „Peenemünde-Ost“ und die Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ wurden errichtet. Viele Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge haben hier ihr Leben verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 1952 wurde das Gelände als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee genutzt, danach von der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Zu DDR-Zeiten wurde das Gelände als Stützpunkt der Volksmarine und der Flughafen als Stützpunkt der Luftstreitkräfte der NVA genutzt. Ab 1952 zählte die Gemeinde Peenemünde zum Kreis Wolgast im Bezirk Rostock. Der gesamte nördliche Bereich der Insel Usedom bis nach Karlshagen war bis 1990 Sperrgebiet. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands gehört Peenemünde zum Land Mecklenburg-Vorpommern, seit 1994 zum Landkreis Ostvorpommern und seit 2011 zum Landkreis Vorpommern-Greifswald. Die Auflösung des Truppenstandortes und des Flughafens erfolgte im Jahr 1993.

Hotels in Peenemünde

Im Ort selbst sind für einen Urlaub vor allem die Häuser "Hotel und Restaurant Zur Zwiebel" sowie "Cafe und Pension am Deich" verfügbar.Von diesen Hotels Peenemünde sind ein Teil der beschriebenen Sehenswürdigkeiten in Reichweite auch für Touren zu Fuß. Die nächsten Hotels auf Usedom gibt es in Karlshagen, wo sechs Herbergen zur Auswahl stehen, unter anderem das Hotel Nordkap mit 4 Sternen sowie das Usedom Bike Hotel & Suites mit 3 Sternen.

Zur Hotelsuche gelangen Sie hier.

Lage und Anfahrt

Peenemünde ist die nördlichste Gemeinde der Insel Usedom. Sie befindet sich nordwestlich des Seebades Karlshagen und am Übergang des Peenestroms in die Ostsee. Die Gemeinde gehört zum Landkreis Vorpommern-Greifswald im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Zu erreichen ist Peenemünde mit dem Auto über die B111 und die L 264 oder mit dem Zug von Zinnowitz aus. Direkt vom Festland kann der Ort zu Fuß bzw. per Rad mit der Fahrrad- und Personenfähre Kröslin – Freest – Peenemünde erreicht werden.

Entfernungen:

  • Karlshagen ca. 8,2 km
  • Trassenheide ca. 11,8 km
  • Zinnowitz ca. 17,4 km
  • Wolgast ca. 20,6 km
  • Koserow ca. 24,4 km
  • Heringsdorf ca. 39,2 km
  • Swinoujscie ca. 47,4 km